Ich bin wieder hier, in meinem Revier! Nach 52 Jahren zieht es mich auf die alten Tage wieder in mein Heimatdorf Kreuzthal – back to the roots. Vor Ort ist es einfacher, die Geschichte dieses einmaligen Dorfes zu beschreiben. Von der großen Rodung ab 1640 bis zur großen Wiederaufforstung nach 1960. Von der Kindheit im Dorf bis zu den ersten Kreuzthalern: Glasmacher, Bergbauern und Holzfäller siedeln sich hier an – die Glasmacher sind nahezu vergessen, die Bergbauern allesamt abgewandert, einheimische Holzfäller gibt es kaum noch. Das Dorf verzeichnet viele Verluste: Bäcker und Metzger, Schuster und Schneider, Schmied und Schreiner, die einst autonome Welt hat sich längst aufgelöst, selbst das „Schneeloch Kreuzthal“ mit einst drei Skiliften ist nur noch Erinnerung.
Aber es gibt auch gute Botschaften: Die Wanderer haben die Adelegg wieder entdeckt, die Alpe Wenger Egg oder der Schwarze Grat ziehen sie an wie ein Magnet – das „Haus Tanne“ in Eisenbach ist ein Hotspot für alle Wandervögel und andere Besucher. Mit dem Glasmacherweg und meinem Buch über „das dunkle Herz des Allgäus“ habe ich wohl auch ein wenig zu diesem Comeback beigetragen. Und so biete ich auch seit vielen Jahren Wanderungen und Streifzüge in der Adelegg an – auf ganz unterschiedlichen Touren, aber immer mit dem Blick auf die Geschichte von Landschaft und Dorf, Wald und Wilderer, Bergbauern und Glasmachern, Künstlern und Flüchtlingen…
Vielleicht noch in diesem Jahr, spätestens im Frühjahr 2025 wird mein neues Buch über „Die Entdeckung der Adelegg“ erscheinen. Mit Touren auf den Spuren der Alten…
Die Entdeckung: Das ist die Geschichte der frühen Wandervögel, der Sommerfrischler und der ersten Skifahrer, die ab 1880 den Schwarzen Grat und die Schletteralpe stürmen! Und ihre Wanderlust in wunderbaren Texten beschreiben. So wie Eugen Felle, der berühmte Postkartenmaler aus Isny – mit seinen zahllosen Ansichten der Adelegg mit seinen Dörfern rundum war es einfach, das Buch zu illustrieren. Ein großes Kapitel widmet sich der einmaligen Geschichte des historischen Gasthofs Adler in Großholzleute – die Gästebücher erzählen hier ab 1908 die Geschichte des Fremdenverkehrs! Das Buch wird im legendären Saal des Adlers vorgestellt – begleitet von einer kleinen Ausstellung mit Texten und Bildern aus den Gästebüchern und von Eugen Felle.
Die Adelegg: Das ist Wald und Wildnis, tiefe Tobel und einsame Pfade. Anders Wandern bedeutet hier auch: Den Wald erleben, die Natur verstehen, die Geschichte kennen, über die Zukunft sinnieren. Mehr erfahren über Landschaft, Geschichte und Ökologie, Förster und Wilderer, Biber und Wölfe, Steine und Stümpfe. Kräuter oder Pilze sammeln, auch mal querwaldein die Wildnis spüren. Eintauchen in den Wald, mit Kopf und Körper, auch mal barfuß im Bachbett. Wandern-Wundern-Wildern.
Info
- Anmeldung zu allen Touren per Mail: info@rudi-holzberger.de
- Bei schlechter Witterung wird auch mal abgesagt.
- Alle Infos immer an dieser Stelle auf meiner Website.
Individuelle Termine jederzeit auf Anfrage, auch in kleinen Gruppen. Von einer Stunde bis zur strammen Tagestour, von der Dorfführung im Kreuzthal bis zur der abenteuerlichen Suche nach verschwundenen Höfen oder vergessenen Weihern.
Kosten: Am Ende der Tour hätte ich gerne zehn Euro in meinem „Hut“, dafür gibt es eine Wanderkarte und meine Bücher zum halben Preis. Kinder sind natürlich frei. In der Regel machen wir einmal Rast, am Ende wartet die Einkehr… Bitte keine Hunde mitbringen. Das ist nur Stress für Mensch und Tier!
A propos Wildern: Natürlich schießen wir nicht scharf. Für mich ist „Wildern“ so was wie Wandern für Fortgeschrittene. Auch mal unbekannten Pfaden folgen, den „rechten Weg“ verlassen, im Inneren des Waldes ein Gespür für die Wildnis kriegen – wer in die Pilze geht, kennt das gut…
Restliche Termine 2024
Sonntag, 30. Juni
Auf den Spuren der Bergbauern!
Wanderparkplatz Ulmertal, 10.30 Uhr
ca. 4 Stunden
Achtung!
Wir haben die Tour verändert! Im Kreuzbachtal ist der Weg nach den Unwettern nicht durchgehend begehbar. Daher Tour im Ulmertal!
Die Adelegg hat ihr Gesicht vielfach verändert. Wo heute der Wald wie im Ulmertal fast alle Flächen beherrscht, standen noch bis 1970 viele Höfe der Bergbauern. Fast 60 ehemalige Höfe sind in der Adelegg verschwunden, wir machen uns auf die Suche nach diesen „Wüstungen“ – Nachfahren der einstigen Bergbauern sind herzlich willkommen! Zur Einstimmung: Der BR hat mit uns einen schönen kurzen Film über die Suche gedreht – „Wüstungen im Allgäu“. Zu finden auf Youtube. Einkehr nach der Tour.
Sonntag, 28. Juli
Dichter Wald. Von Isny über die Adelegg ins Kreuzthal
Start am Kurhaus Isny. 10 Uhr. Etwa vier Stunden
Sieben Kilometer mit einem steilen Anstieg!
Schon als Schüler im Gymnasium Isny bin ich immer mal wieder auf dieser Route heim ins Kreuzthal gelaufen – über die Adelegg. Gewürzt mit Zitaten des großen Schriftstellers Günter Herburger aus meinem Buch „Dichter Wald.“ Über Vorstadt, Römerkastell, Wehrlang hoch zur Zengerlesalpe und auf einem vergessenen Pfad hinunter ins Eisenbachtal. Aus der Zivilisation tief in die Geschichte hinein in ein Bilderbuch der Natur. Einkehr in Eisenbach im Haus Tanne mit einer kleinen Runde durch das Dorf. Rückfahrt mit Auto und Fahrgemeinschaft.
Samstag, 24. August, 9.30 Uhr
Touren Wengen
Wildnis, Wald und Geschichte:
Bergbauern, Holzfäller, Glasmacher
Infos auch hier!
Treffpunkt: Alpe Wenger Egg (über Mautstraße 4 Euro erreichbar)
Gehzeit 3-4 Stunden. Fitness, gutes Schuhwerk und Abenteuerlust sind notwendig! Bei schlechtem Wetter wird abgekürzt
Anders Wandern! Wir steigen hoch zum Schwarzen Grat, genießen die Aussicht, ehe wir bergab in Richtung Kreuzthal marschieren, uns dann aber auf einem vergessenen Pfad hinunter ins Eschachtal wagen – ein kleines Abenteuer quer durch die Wildnis des Rieder Kessels. Mit etwas Glück sehen wir auch Gämsen und Rehe, oder eine Biberburg. Wir passieren verschwundene Höfe und zwei ehemalige Glashütten. Vor der Eschach queren wir durch ein Tobel zum Rotbach am Batschen, dem „Ende der Welt“. Die letzte Etappe führt uns wieder hoch zur Alpe und zur Brotzeit.
In Planung:
Sa, 21. September
Auf den Spuren der Wandervögel
Start 10.30 Uhr am Wanderparklatz Großholzleute
Eine Tour auf den Spuren der frühen „Entdecker“, der Skifahrer, Sommerfrischler, Wandervögel. Die Route führt hoch zur Schletteralpe, auf dem Grat vorbei an verschwundenen Höfen und auf kaum bekannten Wegen über den Buchenstock wieder hinunter zum geschichtsträchtigen Adler in Großholzleute!
Die Entdeckung der Adelegg: In meinem neuen Buch schreibe über die ersten Wandervögel, die im Schwarzen Grat ihren „Rigi“ sehen, die Schletteralpe stürmen, in Großholzleute oder in Eisenbach Quartier nehmen. Wir zeigen daher nach der Tour an diesem Tag auch eine kleine Ausstellung mit Bildern und Texten aus den legendären Tagebüchern des Adlers ab 1908, neben Postkarten der Adelegg von Eugen Felle, dem berühmten Postkartenmaler aus Isny.
Abenteuer: Von Kempten nach Isny!
Planung: Im September will ich eine ultimative Tour auf den Spuren des Bucherberger Pioniers Georg Frey und nach seiner historischen Beschreibung anbieten: Von Kempten nach Isny! Von der Pulvermühle über den Mariaberg zum Herrenwieser Weiher, hoch zum Blender, hinüber zum Eschacher Weiher, über die das Wenger Egg und die Schletteralpe hinunter nach Großholzleute und dann an der Argen und am Bahndamm entlang nach Isny…
Was die Alten geschafft haben, soll uns nicht schrecken. Anfang Mai will ich die Tour zum ersten Mal in Angriff nehmen! Wer das Abenteuer nicht scheut, bitte Mail schicken: info@rudi-holzberger.de