Fluchtpunkt Kreuzthal
Ein Kunstmaler am Ende der Welt
Schauplatz Kreuzthal 1944: In einem der seltenen Aquarelle des Kunstmalers Erwin Bowien präsentiert sich das abgeschiedene Dorf zwischen den Bergen der Adelegg in melancholischen Farben, 40 x 58 cm, Aquarell, 1942
Es war nur eine schwache Erinnerung. Aus ihr aber hat sich eine starke Geschichte entwickelt. Das Buch für einen großen Film. Der Schauplatz: Die Adelegg mit dem versteckten Bergdorf Kreuzthal. Die Hauptfigur: Ein Kunstmaler, ein Pazifist, der sich vor der Gestapo bis hierher ans Ende der Welt geflüchtet hatte. Im Kreuzthal hat er den Krieg überlebt, das Leben hinter den Bergen hat er in einem Tagebuch auf französisch festgehalten. In meinem ersten Buch über die Adelegg habe ich diese kaum glaubliche Story 2009 kurz skizziert. Davon angeregt hat Georg Bayerle einen Film für den Bayerischen Rundfunk gedreht. Im Mittelpunkt: Bettina Heinen-Ayech, eine Schülerin Bowiens, die als Kind mit ihm im Kreuzthal gelebt hatte. Ein Hörspiel für Bayern 2 schloss sich 2011 an: „Zuflucht im Kreuzthal. Tagebuch über das Kriegsende in einem Allgäuer Bergdorf.“ Ein faszinierendes Feature, das eine vergessene Welt lebendig macht. Seit dem Sommer 2012 sind viele Gemälde, die Bowien im Kreuzthal gemalt hat, in der Remise von Haus Tanne in Eisenbach ausgestellt. Eine deutsche Ausgabe des Tagebuchs wird bald erscheinen. Die Erinnerung an den Maler soll im Kreuzthal auf Dauer bewahrt bleiben: Mit Gemälden im Original, mit einer Bergtour auf den Spuren von Erwin Bowien. Höchste Zeit daher, die ganze Geschichte zu erzählen. Eine elementare Geschichte: Ein Künstler am Ende der Welt. Ein Maler unter Bauern. Das Porträt einer verlorenen Welt… Die Ausstellung kann in Haus Tanne besichtigt werden.
Informationen und Geschichte zum Kunstmaler Erwin Bowien finden Sie im Buch: Faszination Adelegg, Fluchtpunkt im Allgäu. Sie können es hier bestellen.