Sie leben in Rumänien. Sie sprechen ungarisch. Sie denken, fühlen, arbeiten aber schwäbisch. Die Sathmarer Schwaben. Zu Tausenden sind sie nach 1720 ausgewandert ins ferne Ungarn. Sie gründen dort 31 schwäbische Dörfer rund um Großkarol, sie bestellen das verödete Land, sie schaffen eine bäuerliche Lebenswelt, die ihresgleichen sucht. Bis die Kriege kommen: 1944 fliehen Hunderte vor den Russen in kleinen Trecks nach Westen, sie landen im Allgäu, heute leben viele wieder in der Ur-Huimat Oberschwaben. 1990, nach der Revolution in Rumänien wiederholt sich die Geschichte, wieder zieht es viele nach Oberschwaben. So mancher landet just in dem Dorf, aus dem die Vorfahren einst ausgewandert sind! Eine Lebensreise.
Die einen fliehen, die anderen aber bleiben, 1944 wie 1990: Im heutigen Komitat Satu Mare, im „kleinen Oberschwaben“ leben noch bis zu 50.000 Menschen mit oberschwäbischen Wurzeln, in einer schwäbischen Welt, die hier fast unbekannt ist. Das Sathmarer Land ist so wohl die einzige deutsche Insel im Osten, in dem noch viele Nachfahren der Auswanderer leben und heute gar einen „schwäbischen Frühling“ proben.
Meine Spurensuche ist persönlich motiviert. Mein Vater war ein Sathmarer Schwabe, meine Tante kam 1990 aus Rumänien ins Allgäu, viele Verwandte leben bis heute in Rumänien, auch sie sprechen ungarisch und denken schwäbisch. So wird die Recherche zu einer Suche nach der oberschwäbischen DNA, bewahrt im anderen Oberschwaben…
Neue Termine Anfang 2024!